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Mit Agar.io begann die Historie der .io-Spiele, zu denen nun auch eine scheinbare Kopie von Fortnite und PUBG gehört.

Playerunknown’s Battlegrounds entfachte den „Battle Royale“-Hype, Fortnite Battle Royale setzte noch einen drauf und ist mittlerweile das bekannteste und erfolgreichste Spiel dieses noch jungen Genres. Und wie das bei Trends nun mal so ist, wollen viele Hersteller ein Stück vom Kuchen abhaben. Call of Duty: Black Ops 4 kommt mit einem „Battle Royale“-Modus daher, Battlefield-Entwickler DICE habe Gerüchten zufolge auch schon mit einem Prototyp experimentiert. Sicherlich werden uns in den nächsten Jahren noch viele Battle-Royale-Spiele erwarten. Es gibt aber bereits weitaus mehr, als man meinen möchte. Neben zig PUBG-Klonen für die Mobilgeräte gibt es auch so etwas wie Zombs Royale – oder sollten wir besser ZombsRoyale.io sagen?

Ja, der eine oder andere wird es sich schon denken können: Hierbei handelt es sich um ein typisches .io-Spiel, das das „Battle Royale“-Konzept kopiert. Das Ganze ist direkt im Browser spielbar und grafisch sowie spielerisch sehr simpel. Ihr steuert euren Charakter aus der Vogelperspektive, lauft mit „W“, „A“, „S“ und „D“ durch die Welt, dreht euch mit der Maus, sammelt mit „E“ Waffen auf oder öffnet Haustüren und feuert mit einem Druck auf die linke Maustaste auf andere Spieler. Wie bei Playerunknown’s Battlegrounds habt ihr die Wahl, ob ihr alleine, im Duo oder mit drei weiteren Leuten im Squad spielen wollt. Außerdem gibt es einen zeitlich limitierten „50 gegen 50“-Modus – genau wie er auch schon in Fortnite Battle Royale spielbar war. Das findet ihr schon dreist? Nun, was sagt ihr denn dazu, dass ihr auf Zombs Royale stoßt, wenn ihr in eurem Browser „fortnite.io“ eingebt? Damit werdet ihr sofort auf die Webseite des Browserspiels weitergeleitet.

Ob Zombs Royale nun eine dreiste Kopie seiner großen Vorbilder ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn auch wenn die Regeln und der Aufbau einer Partie exakt dem gleichen, was PUBG bietet (der Crafting- und Bauaspekt von Fortnite Battle Royale fehlen), so spielt sich das Actionspiel aufgrund der Perspektive doch anders. Es verleiht dem „Battle Royale“-Prinzip seine eigene Note.

Was sind .io-Spiele?

Wer sich nun fragt: „Moment, was hat es denn mit diesem ‚.io‘ auf sich?“, den wollen wir aufklären. Manch einer von euch wird bereits Agar.io kennen. Das ist der Titel, der die Welle von .io-Spielen ausgelöst hat. In dem kostenlosen Multiplayer-Spiel steuert ihr eine Zelle, die andere, kleinere Zellen fressen muss, um größer zu werden. Dabei seid ihr in derselben Spielwelt unterwegs wie viele andere Leute auch, deren Zellen mitunter schon deutlich größer sind als eure. Vor denen müsst ihr euch in Acht nehmen, denn wenn die euch auffressen, heißt es für euch „Game Over“.

Agar.io startete als Browsergame, fand später auch seinen Weg auf die mobilen Geräte und wurde ein großer Erfolg. Das „.io“ im Namen kommt von der gleichnamigen Top-Level-Domain des Britischen Imperiums im Indischen Ozean. Zudem steht das Kürzel I/O in der Informatik für „Input/Output“. Nach dem Erfolg von Agar.io dachten sich andere Entwickler, auf den Zug aufspringen zu müssen. So wurde das Internet mit diversen .io-Spielen überschwemmt, die mehr als nur die Top-Level-Domain beziehungsweise Namensendung gemeinsam haben. .io-Spiele sind in der Regel Multiplayer-Titel, bei denen ihr das Geschehen aus der Vogelperspektive verfolgt. Die Steuerung ist stets simpel, ZombsRoyale.io fällt mit der Bedienung per Tastatur fast schon komplex aus. Bei Agar.io drückt ihr höchstens ab und zu mal die Leertaste, um eure Zelle in mehrere kleinere Exemplare aufzuteilen. Ansonsten bewegt ihr nur die Maus, um die Richtung zu bestimmen, in die ihr schwimmen wollt. Bei dem ebenfalls erfolgreichen Slither.io, das quasi nichts weiter als eine Mehrspielervariante des Handy-Klassikers Snake ist, sind sogar gar keine Tastatureingaben nötig.

Es wird viel kopiert

Das Angebot an .io-Spielen ist enorm vielfältig, doch nur wenige haben ein breiteres Publikum gefunden. Ob es ZombsRoyale.io gelingen wird, auf lange Sicht Spieler an sich zu binden, wird die Zukunft zeigen. Der erste .io-Titel, der sich an den Ideen größerer Produktionen oder bekannter Spiele bedient, ist es definitiv nicht. Slither.io haben wir bereits erwähnt. Wenn man das Internet durchstöbert, trifft man aber zum Beispiel auch auf Flaap.io, was nichts anderes als Flappy Bird ist, bloß dass ihr beim Spielen ständig andere Leute seht, wie sie daran scheitern, ihren Vogel lebend an den ganzen Röhren vorbeizukriegen.

.io-Spiele haben sich zu einer eigenen Unterkategorie der Browser- und Mobilegames gemausert – so wie Battle-Royale-Spiele sich mehr und mehr als Untergenre der Actionspiele beziehungsweise Shooter etablieren. Zombs Royale ist also quasi die Fusion von beidem. Es wird wohl kaum so erfolgreich wie PUBG und Fortnite Battle Royale werden und vermutlich wird es auch niemandem so sehr im Gedächtnis bleiben, wie es Agar.io gelungen ist. Aber wenn ihr aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Titel für eure Mittagspause seid und „Battle Royale“ mögt, könnte es was für euch sein. Nur sollte der Entwickler vielleicht damit aufhören, „fortnite.io“ zu nutzen, um die Leute auf sein Spiel weiterzuleiten. Denn das dürfte Epic Games, dem Entwickler von Fortnite, nicht unbedingt gefallen.